Requiem für einen Lebenden
Opernfestspiele der Bayerischen Staatstoper München
Uraufführung: 21.07.2019
Opernfestspiele der Bayerische Staatsoper, Reithalle
Musiktheater von Felix Leuschner,
Libretto: Reto Finger
Inszenierung: Manuel Schmitt
Bühne: Daniel Angermayr
Kostüme: Sophie Reble
Licht: Christian Kaas
Dramaturgie: Benedikt Stampfli
mit:
Ben Daniel Jöhnk, Salome Kammer, Adriana Bastidas-Gamboa
Ensemble Interface, Simon Boley, Louis
In der Todeszelle hört die Zeit auf zu vergehen. Die Todeszelle ist ein Wartezimmer. Der Komponist Felix Leuschner, der Librettist Reto Finger und der Regisseur Manuel Schmitt sind zusammen für eine Recherche nach Texas gereist, um sich der Lebenssituation eines zum Tode Verurteilten zu nähern. Seit über 13 Jahren ist der wegen Mordes Verurteilte von Gesellschaft, Umwelt und Familie isoliert und wartet auf seinen staatlich verordneten Tod. Aus diesen Eindrücken entsteht ein Stück für zwei Sängerinnen und einen Schauspieler, das geprägt ist von persönlichen Begegnungen mit Betroffenen und den unterschiedlichen Lebensrealitäten von Menschen auf beiden Seiten der Gitterstäbe. Die Inszenierung wirft Fragen nach dem Verständnis von Freiheit und gesellschaftlichem Zusammenleben auf und gibt visuelle, akustische und gedankliche Einblicke in die emotionale Reise des Projektteams.
".. in ihrer Wüstheit, dem Tohuwabohu im Einsatz der Mittel, der Gleichzeitigkeit völlig disparater Dinge, der partiellen Wucht ihrer Wirkung ist die Aufführung erst einmal imposant."
Egbert Tholl, Süddeutsche Zeitung
"Mit dem „Requiem für einen Lebenden“ des Komponisten und Schlagzeugers Felix Leuschner ist München ein intensiver Endsaison-Coup gelungen. .... Regisseur Manuel Schmitt zeigt das vorwiegend innere Geschehen als starken, konzentrierten Psychotrip."
Jörn Florian Fuchs, Tiroler Tageszeitung
"Ein sehr ehrliches Stück, dass sich sehr gut mit diesem Thema auseinandersetzt... Ein Psychotrip ... Es ist kein plakatives Polittheater... es ist überzeitlich."
Deutschland Funk Kultur
Endlich einmal keine Psycho-Nabelschau eines neurotischen Individuums oder eine abermalige Beziehungskiste zwischen Mann und Frau, die sich längst hätten trennen sollen! Vielmehr ein Griff in unsere hochproblematische Straf-Realität, in die Welt der Gefängnisse mit „Hinrichtungskompetenz“
Wolf-Dieter Peter, Neue Musik Zeitung
Fotos: Regine Heiland